»Gott schütze uns vor dem Zorn der Nordmänner!« war im Mittelalter ein
verbreitetes Stoßgebet gegen die Schrecken der Meere. Vergleichsweise
friedlich segelten andere Wikinger wie Leif Erikson in wagemutigen
Expeditionen bis nach Amerika.
Leif Erikson hat es vorgemacht,
Kolumbus hat es nachgemacht – auch wenn der Genueser das damals nicht
wissen konnte. Wofür der rund 500 Jahre später über zwei Monate
gebraucht hat, war für Leif Erikson vergleichsweise ein Katzensprung.
Dessen Vater hatte einen wagemutigen Schritt getan, so erzählt die
Grönlandsaga: Er stieß von Island aus gen Westen vor, gab einer
eisbedeckten Insel einen werbewirksamen Namen und lockte allen
Widrigkeiten und Gefahren zum Trotz Kolonisten an. Ein unglaublich
kühnes Unternehmen! Im 16. Jahrhundert verschwanden die grönländischen
Siedler allerdings spurlos – niemand weiß wohin. Was geschehen war, ist
bis heute ein Rätsel.
Kirsten Seaver stellt die Reisen der
Wikinger nach Island, Grönland, Neufundland und Nordamerika dar, indem
sie souverän alle Fachbereiche von der Archäologie über die Geschichte
bis zur Literaturwissenschaft zu einer Zusammenschau verbindet. Als
erfolgreiche Romanautorin weiß sie die große Story der Wikinger
verständlich darzustellen. Kapitel zu den Handelsreisen der Nordmänner
und ihren Kontakten mit der Außenwelt runden den Band über eine
faszinierende Geschichte am unwirtlichsten Rande Europas ab.
284 Seiten. 15,5 x 23 cm. Gebunden mit Schutzumschlag.
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